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Führungslexikon

Führungs-ABC

Wie geht man als Führungskraft mit Konflikten um?

Konflikte

Konflikte müssen unbedingt behandelt werden wie eine ernst zu nehmende Krankheit. Konflikte lähmen das Team, binden Energie und sorgen dafür, dass kreative und schöpferische Einsätze absterben und die Anstrengungsbereitschaft auf ein Minimum heruntergefahren wird.

Ein Konflikt, im Gegensatz zu einem handfesten Streit, geht immer mit emotionaler Einengung einher. Dabei können die Konfliktparteien nur noch das Negative der jeweils anderen Seite sehen wie durch einen Tunnel. Das Positive wird automatisch ausgeblendet.

Der Vorgesetzte muss diese Konflikte ernst nehmen und darf sie nicht als ‚Kindergarten‘ abtun. Oft geht es zwar tatsächlich um Kleinigkeiten, die aber eine tiefere Bedeutung für den Einzelnen haben.

Einzelgespräche mit den jeweiligen Konfliktparteien sind dann der erste Schritt, den der Chef gehen muss. Über Paraphrasieren, das Gesagte mit eigenen Worten wiederholen, öffnet man Menschen und gewinnt Vertrauen. Wenn das gelungen ist, sollte es ein Gespräch mit allen Beteiligten geben, bei dem der Chef als Moderator fungiert. Er bezieht keinerlei Stellung, sondern dient den Parteien als ‚Ich- Stütze‘. Egal, was sie sagen, sie werden von jemanden, der sie versteht, getragen. Wenn das gelingt, sind Verhandlungen möglich.

Da ein Konflikt sich immer auf der emotionalen und nicht auf der Sachebene abspielt, übernimmt die Führungskraft so eine Art Elternrolle, die trägt, schützt, ermutigt und verbindet.

In einer Rehaklinik gab es den Fall, dass eine Mitarbeiterin sich weitergebildet hatte und die vorzüglich die frei werdende Stelle des Stellvertreters einer Abteilung hätte übernehmen können. Sie weigerte sich aber, was keiner verstehen konnte. In einem moderierten Gespräch öffnete sie sich zögerlich und erzählte unter Tränen von einem Konflikt, der sich vor 10 Jahren aufgetan hatte und der jetzt noch für sie handlungsrelevant war.

Konflikte verjähren nie, rauben ein hohes Maß an Energie und müssen dringend gelöst werden. Andernfalls können sie auch wie ein Virus neue Mitarbeiter infizieren und ein ganzes Team anstecken.

Autorin: Anke von Skerst
Management-Trainerin für Kommunikation und Führung

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